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RÜCKBLICK 22.10.2018: Die Außendämmung – zwischen Risikobaustoff und Klimaretter

Über 70 Teilnehmer zählte die Fachveranstaltung zur Außendämmung in der Freien Akademie der Künste am Klosterwall 23. Nach 3 Stunden gingen alle Besucher mit der Erkenntnis raus, dass die vor wenigen Jahren medial kritisierte Dämmung von Gebäuden durchaus nicht mehr so gesehen wird. Ein genauer Blick auf die Tatsachen zeigt, dass sich Brandschutz gut realisieren lässt, Algizide zunehmend von intelligenten Anstrichsystemen verdrängt worden sind und die nachwachsenden Rohstoffe in der Außendämmung zwar möglich, aber am Markt noch zu kostenintensiv sind. 

Die Besucher erwartete eine betont sachliche Auseinandersetzung zu der Frage, welche Bedeutung Außendämmung in der Gebäudesanierung spielt. Die Fachvorträge beschrieben die Potentiale der nachwachsenden Rohstoffe für die Industrie. Während sich Holz als Rohstoff in der Dämmstoffverarbeitung bereits durchgesetzt hat, finden z. B. Hanf, Seegras bislang nur bedingt Einzug in der industriellen Dämmstoffherstellung. Das Pilotprojekt „Märkische Scholle“ (Berlin) könnte für den Einsatz von Hanf vielleicht ein erstes Zeichen setzen. Grundeigentümer und Wohnungswirtschaft sehen übereinstimmend eine eher verhaltene Investitionsbereitschaft für Außendämmung. Allseits mit Sorgen wird die aktuelle Situation in der Bauwirtschaft gesehen: vor dem Hintergrund des fehlenden Handwerkernachwuchses fehlt es an Kapazitäten am Markt, dem Anspruch an der Erhöhung der Sanierungsquote in nächster Zeit gerecht zu werden. Mit Blick auf das GEG votiert die Wohnungswirtschaft für eine „Experimentierklausel mit einer CO2-Obergrenze auch auf Quartiersebene“ und setzt der Frage nach dem Einsatz von Wärmedämmung einen erweiterten Akzent auf: Energieeffizienz mit der Koppelung erneuerbarer Energien unter den Aspekt der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.