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Utrecht: Ready to Charge

Mit einem bidirektionalen Ladesystem, E-Carsharing, E-Bussen und dem weltweit größten Fahrradparkhaus verfolgt Utrecht, die viertgrößte Stadt der Niederlande, ehrgeizige Pläne. Langfristig strebt die 344.000 Einwohner zählende Kommune einen emissionsfreien öffentlichen Nahverkehr an, der auf E-Mobilität setzt und Fußgängern und Radfahrern mehr Raum bietet. 

Bis 2020 sollen auf Utrechts Straßen 1.000 E-Carsharing-Autos unterwegs sein, die an den 1.000 öffentlich zugänglichen, mit Solarstrom betriebenen, Ladestationen „betankt“ werden. Die hierzu notwendige Energieversorgung erfolgt zukünftig über Photovoltaikanlagen. In drei Jahren sollen mindestens zehn Prozent der städtischen Dächer mit Solaranlagen ausgestattet sein. Derzeit sind es rund fünf Prozent.

Wie diese Ziele konkret umgesetzt werden können, zeigen verschiedene innerstädtische Entwicklungsprojekte. Im Quartier Overvecht plant die Stadtverwaltung - in enger Kooperation mit Wohnungsbaugesellschaften und Quartiersentwicklern - rund 8.000 Wohneinheiten mit Lade-stationen einzurichten und mit Elektromobilität auszustatten. Und auch im Stadtviertel Lombok geht es voran. Das Unternehmen Lombo XNet realisierte dort, gemeinsam mit öffentlichen Netzbetreibern, ein eigenes Mikrogrid und installierte damit die erste öffentliche bidirektionale E-Ladestation, die durch Solarstrom gespeist wird. Inzwischen gibt es 25 montierte Anlagen in dem Viertel und 30 E-Carsharing-Autos, die sich im Einsatz befinden. 

Einen weiteren Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft versprechen sogenannte „Second Life“ Batterien. Das Prinzip: Die Batterien der E-Autos sollen als stationäre Speicheranwendung dienen. Bei einem Ladestand von 75 Prozent werden die Speicherbatterien ausgetauscht, aufgearbeitet und überprüft. Mit einer Leistung von vier bis acht Kilowattstunden können diese dann wieder für das Laden der E-Autos genutzt werden.

In punkto Elektromobilität gibt Utrecht Vollgas, doch die Ambitionen der Stadt beruhen nicht zuletzt auf einem Regierungsbeschluss. Ab 2030 sollen in den Niederlanden keine neuen Fahrzeuge mehr mit Diesel oder Benzinmotor für den Straßenverkehr zugelassen werden. 

Quelle: www.energiezukunft.eu