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20 Jahre ZEBAU Teil 2: ZEBAU 2002 bis 2003 – Aufbruch mit Passivhaus und Solar-Bauausstellung

Planskizze ZEBAU

Vor dem Hamburger Rathaus

Die ZEBAU ist ab 2002 mit konkreten Planungs- und Beratungsleistungen „mit explizit innovativem und experimentellem Charakter“ an dem Markt gegangen. Der Einstieg begann 2002 als lizensiertes Energiepassbüro der Freien und Hansestadt Hamburg sowie als Passivhauszertifizierer für das Passivhausinstitut PHI in Darmstadt für Prof. Dr. Wolfgang Feist. Zwei Passivhaus-Neubauten in der Riedsiedlung der SAGA waren die ersten Zertifizierungen des neuen PHI-Partners in Deutschlands Norden.

Die ZEBAU unterstützte auch die Auslobung der Hamburger Umweltbehörde für den Passivhaus-Preis 2001/2002, an dem sich 14 Teams aus Architekten, Ingenieuren und Bauherrngemeinschaften beteiligten. Hinzu kamen 37 Beiträge aus den 6 norddeutschen Hochschulen. Die wettbewerbsbegleitende und digitale Lehr- und Lernplattform www.transcampus.de wurde in den 9 Monaten bis Juni 2002 allein 38.000mal aufgerufen. Damit konnte das Passivhaus in Norddeutschland bekannt werden und den Markt erobern.

Nach einem Workshop am 25.03.2002 mit dem Zukunftsrat Hamburg und der Deutschen Gesellschaft Club of Rome 2002 entstand die Vision in der ZEBAU, dass unter dem damals neu definierten Hamburger Senatsziel der „wachsenden Stadt“ eine Bauausstellung zur Präsentation, Vermarktung und Verbreitung zukunftsgerichteter Bauformen und Siedlungsplanungen Platz finden könnte. In Kooperation mit dem IBU, Horst Erichsen, gelang auf Anhieb der erste europäische Projektantrag der ZEBAU. Die deutschen Teilnehmerstädte Hamburg, Berlin und Plauen, die italienischen Partnerstädte in Rom, Scandicci (Florenz) und Asti, Castilblanco de los Arroyos (Spanien), Weiz (Österreich) sowie Leicester und Northampton (Großbritannien) beteiligten sich an diesem Pilotvorhaben für die Europäischen Märkte. Die EU förderte aus dem ALTENER-Programm die Begleitung der Planverfahren, das Marketing sowie den Know-how-Transfer aller Beteiligten. So entstand für die ZEBAU gleich eine doppelte Aufgabenstellung: die Entwicklung einer Bauausstellung im Kontext der Hamburger Stadtentwicklung und zugleich auch die internationale Koordination von 8 Projektpartnern mit allen sprachlichen, logistischen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

Die Ansprechpartner in der Hamburger Behörde für Bau und Verkehr (mit dem damaligen Oberbaudirektor Jörn Walter, dem für die Wohnungsbauförderung zuständigen Amtsleiter Willi Rickert und mit dem Amtsleiter für Landschaftsplanung Joachim Malecki) erarbeiteten mit der ZEBAU die Vision zur Umsetzbarkeit einer ökologischen Bauausstellung: aus 13 Vorschlägen wurden schließlich drei Standorte ausgewählt, die auch zugleich einen Bogen von der Hafencity über das in 2003 noch eher unentdeckte Wilhelmsburg bis nach Harburg spannten: vielleicht die erste Skizze für den Sprung über die Elbe, der in den späteren Jahren zum Motto der Hamburger Stadtentwicklungspolitik schlechthin wurde.

So entstand eine Konzeption einer zentralen Bauausstellung an drei Standorten mit ca. 135 WE in der HafenCity, im Baugebiet Wilhelmsburg 18 (Bei der Windmühle) (60 WE), Heimfeld (An der Rennkoppel) (75 WE) und einem geplanten Kern-Ausstellungszeitraum über 4 Wochen im Mai/Juni 2005.

Nach dem europäischen Projektstart von European Solar Building Exhibitions (EuSolEx) trafen sich am 27.02.2003 die Partnerstädte zu einem ersten Treffen beim Koordinator ZEBAU zum Senatsempfang in Hamburg. Danach begannen parallel die Entwicklungskonzepte in den europäischen Partnerstädten, die bis 2006 umgesetzt werden sollten.

Für die ZEBAU folgten aufregende und herausfordernde Jahre der nationalen und internationalen Zusammenarbeit. Das Team erweiterte sich indes 2002 mit den damals neuen Mitarbeitern Lars Beckmannhagen und Jan Gerbitz sowie einigen wechselnden wissenschaftlichen Hilfskräften, um dem hohen Anspruch der anstehenden Aufgaben für die kommenden 3 Jahre gerecht zu werden. 

Peter-M. Friemert, im Februar 2021

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Am 26. August 2021 erwartet Sie dann unsere Geburtstagsfeier "20 Jahre ZEBAU", welche wir zum Anlass nehmen, um gemeinsam mit dem Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif und Prof. Dr. Daniel Klingenfeld (Umweltbundesamt) über Klimawandel, Klimaziele und Handlungsperspektiven für alle zu diskutieren. Wir freuen uns, Sie alle an diesem besonderen Tag dabei zu haben. Jetzt anmelden!