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Klimaschutz im Gebäudesektor – heute und in Zukunft | Drei Fragen an: Hartmut Fach von DW SYSTEMBAU GMBH

Hartmut Fach, DW SYSTEMBAU GMBH

1. Was macht Ihr Produkt zu DEM Produkt in Sachen Klimaschutz?

Beton ist als vielseitig einsetzbarer und verhältnismäßig günstiger Werkstoff das meistverwendete Produkt im Hochbau, der allerdings auch sehr klimaschädlich in seiner Herstellung und der für ca. 6 % - 8 % der weltweit von Menschen verursachten Treibhausgase verantwortlich ist. Das heißt, wir müssen verantwortungsvoll mit dem Einsatz von Beton umgehen. Wenn Beton, dann nur als Betonfertigteil, und wenn Betondecken, dann nur Spannbeton-Fertigdecken. Moderne industrielle Fertigungsverfahren ermöglichen einen erheblich effektiveren Einsatz von Beton. So können wir mit unserem innovativen Herstellungsverfahren nicht nur die benötigten Mengen an Beton (bis zu 50%) und Stahl (über 80%) deutlich reduzieren, es werden auch weniger Schadstoffemissionen freigesetzt. Und wenn man außerdem berücksichtigt, dass Betondecken bei Gebäuden für über 40% am Primärenergiebedarf und Treibhausgaspotential (ohne Nutzungsphase) verantwortlich sind, dann erkennt man das enorme Einsparpotential unserer Produkte in Sachen Klimaschutz.

2. Wie können wir die notwendigen Klimaschutzziele im Gebäudebereich erreichen?

Größere Einsparpotentiale durch mehr Energieeffizienz in der Anlagentechnik und erhöhte Dämmstandards sind nicht zu erwarten, so muss sich der Focus im Bausektor, will man Schadstoffemissionen senken, auf die Herstellung und Instandhaltung der Konstruktion richten. Diese „graue Energie“ gewinnt bei der besser werdenden energetischen Qualität der Gebäude mehr und mehr an Bedeutung. Und natürlich das Tragwerk. Das Tragkonzept eines Gebäudes muss so konzipiert sein, dass es wandelbar und anpassungsfähig ist und unterschiedlichste Nutzungsarten ermöglicht. Letztendlich entscheidet die Nutzungsdauer über den ökologischen Fußabdruck eines Gebäudes.

3. Wo sehen Sie sich mit Ihrem Produkt im Jahr 2030?

In unseren europäischen Nachbarländern hat man die Vorteile der Betonfertigteile, insbesondere der Spannbeton-Fertigdecken, bereits erkannt. Diese Entwicklung wünschen wir uns auch in Deutschland und natürlich die Möglichkeit, rezyrkliertes Material, dass in unserer Produktion anfällt, in unsere Fertigteile einbauen zu können. Da sind uns unsere europäischen Nachbarn auch um einige voraus.

Das Gespräch hat ihr Interesse geweckt? Vertiefende Informationen zum Thema erhalten Sie auf der Fachkonferenz Effiziente Gebäude 2021.