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Neu in der Mediathek: Online-Seminar "Weg(e) von Gas und Öl zu Erneuerbaren Energien"

Moderator Jan Gerbitz begrüßte 317 Online-Gäste in diesem tagesaktuellen Seminar, das sich der aktuellen Situation am Energiemarkt orientierte und mit dem Blick auf die Technologieoffenheit nach dem Weg (weg) vom Gas und Öl zu erneuerbaren Energien fragte.

Dr. Björn Schreinermacher (Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP)) erläuterte "Wärmepumpen im Fokus: Wie weit reichen Potenziale für Einbau und Marktwachstum?". Für das Jahr 2022 zeichnen sich bisher Marktzuwächse wie in den Vorjahren ab und ein Absatz von ca. 220.000 Wärmepumpen wird erwartet. Hersteller investieren bereits massiv in Produktionskapazitäten und auch die Qualifizierung der Handwerksbetriebe wird weiter ausgebaut, so dass die Branche auf einen weiteren Hochlauf der Wärmepumpenproduktion und -installation vorbereitet sein wird. Die Gäste hinterfragten kritisch die ausreichende Verfügbarkeit erneuerbaren Stroms und die Netzkapazitäten.

Martin Bentele (Deutsches Pellet-Institut GmbH (DEPI)) beschrieb "Die Zukunft der Holzheizungen in den 2020er Jahren" und betonte die nahezu gegebene Klimaneutralität der Nutzung von Holzpellets und ging auf die Verfügbarkeit des genutzten Sägerestholzes, die Nachhaltigkeit des Materials und die im Gegensatz zu Einzelfeuerung geringe Feinstaubemission. Für die aktuell hohen Pelletpreise wird bereits kurzfristig eine Normalisierung erwartet, da ausreichend Produktionskapazitäten vorhanden sind.

Den "Fokus 2030: Perspektiven für Solar und Photovoltaik" setzte Charlotte Brauns (Bundesverband Solarwirtschaft e. V.) und erklärte, dass neben dem stark steigenden Zubau von Photovoltaik auch ein Zubau von Solarthermie sinnvoll wäre, insbesondere um den sommerlichen Warmwasserbedarf zu decken. Die Kombinationslösungen im Neubau mit Wärmepumpe und Biomasseheizung sind vielfältig und die kurzfristige Nachrüstung bestehender Heizungsanlagen im Bestand relativ einfach möglich. Hierbei bieten sich auch die Kombination von Solarthermie und Photovoltaik an – entweder auf unterschiedlichen Flächen oder also hybride PVT-Kollektoren. Ein weiteres Handlungsfeld ist der Ausbau von Freiflächen-Solarthermie-Anlagen und die Integration in Wärmenetze.

"Gülle statt Gazprom: Biogas-Lösungen als Ersatz?" beschrieb Carsten Wentzien (Heidkoppel GmbH & Co. KG) anhand seiner selbst betriebenen Biogas-Anlage in Niedersachsen mit angeschlossenem BHKW zur Verstromung und Aufbereitung zur Netzeinspeisung als Biomethan die Potenziale aber auch Grenzen der Biogas-Erzeugung und -Nutzung. Dabei wurde deutlich, dass ein Ausbau der Biogas-Produktion aus verschiedenen Gründen wie der Verfügbarkeit von biogenen Reststoffen, aber auch rechtlichen Rahmenbedingungen begrenzt ist. Neben landwirtschaftlichen Materialien werden bereits ebenfalls u.a. Abfälle aus Haushalten und der Gastronomie für die Biogas-Erzeugung genutzt.

Abschließend wurde von allen Beteiligten betont, dass für jede Nutzung die ideale regenerative Ressource genutzt werden sollte und dass „der Kuchen“ bei der Umstellung der derzeitigen Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen groß genug für alle Branchen sei.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist in Kürze in der Mediathek des IKzB einsehbar.