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Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Nikolas Klostermann-Rohleder
haks(at)zebau.de
040-380 384-16

Veranstaltungsort

ZEBAU GmbH
Große Elbstraße 146
22767 Hamburg 

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HAKS Veranstaltungen für Hamburg

3. April 2018: Dämmstoffe im Vergleich

Im HAKS-Modul Dämmung konnten Auszubildende Dämmungs-Leckagen im Raum selbst erspüren und mehr über nachhaltige Dämmstoffe erfahren
Zum Einstieg in das HAKS-Handwerksmodul im Ausbildungszentrum Bau (AZB) hatte sich Thomas Pingel von dLuex etwas Besonderes ausgedacht: Mithilfe der Messeinrichtung im Fenster wurde in dem Schulungsraum ein Unterdruck erzeugt, sodass die Teilnehmer Leckagen im Raum selbst erfühlen konnten. Die Auszubildenden konnten so die Blower-Door-Messung eindrucksvoll nachempfinden. Auch ausströmende Luft konnte an einem Holzkasten mit Überdruck erspürt werden. Pingels selbstgebautes Modell für Luftdichtigkeitstests mit Nebel veranschaulichte bildlich, wie Leckagen in Gebäuden aufgespürt werden. Mit Bildern und Videos aus eigenen Erfahrungen zeigte Herr Pingel praxisnah, wie mangelnde Kommunikation zwischen den Gewerken zu Fehlern am Bau führen kann. 

Zellulose und Holzfaser als ökologische Dämmstoff-Alternativen
Arnold Drewer vom IpeG-Institut aus Paderborn ist Experte für Dämmstoffe. Anhand seines selbstentwickelten Dämmstoffkoffers erläuterte er die ökologischen und ökonomischen Eigenschaften verschiedener Dämmstoffe und stieß damit auf reges Interesse. Neben den kostengünstigen mineralischen Dämmstoffen, die häufig im Bau Verwendung finden, verwies Herr Drewer gezielt auf ökologische Alternativen wie Zellulose und Holzfaser. Zellulose ist als Einblasdämmung zu verarbeiten. Je nach Schüttdichte werden 35-65 Kg Zellulose pro Quadratmeter benötigt. Die Holzfaserplatten sind gut für eine Innendämmung geeignet und müssen in eine Holzkonstruktion eingefasst werden. Sie eignen sie sich insbesondere für nachträgliche Innendämmung. Ihre Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und auch wieder abzugeben, machen diese ökologischen Dämmstoffe zu beliebten Alternativen auf dem Dämmstoffmarkt. 

Generell können Dämmstoffe aufeinander aufbauen. So kann auf eine Mineralwolldämmung zusätzlich ein ökologischer Dämmstoff aufgebracht werden, um benötigte Vorgaben zu erfüllen.

Auf die Frage der Brennbarkeit von ökologischen und mineralischen Dämmstoffen antwortete Herr Drews: „Es gibt in Deutschland ca. 200.000 Brände im Jahr. Die Zahl der Fassadenbrände liegt dabei unter 10 Bränden.“ Abschließend betonte er, dass die Wahl des „richtigen“ Dämmstoffs vom jeweiligen Nutzer abhängig sei, der Kosten, Ökologie und Brandschutz nach eigenem Ermessen abwägen müsse.

Außendämmung in der Praxis
Im Dritten Block des Handwerksmoduls führte Maik Kiss die Auszubildenden in Halle H des Ausbildungszentrums Bau in Hamburg. Die Halle bietet mit ihren 1:1 Gebäudemodellen viel Raum, um praxisnah zu lernen. Die Dämmung von Gebäuden stand auch hier im Vordergrund. Die zuvor von Herrn Drewer vorgestellte Einblasdämmung konnte am Gebäudemodell erläutert und Fragen zum 2-schaligen Wandaufbau und einem Wärmedämmverbundsystem an den Modellen anschaulich geklärt werden. Schnell wurde deutlich, dass das 2-schalige Mauerwerk zwar zunächst teurer ist, sich aber durch eine längere Lebenserwartung gegenüber eines WDVS durchaus rentiert. In den praxisnahen Diskussionen am Modell war das Fachwissen der unterschiedlichen Teilnehmenden gefragt und es entstand ein breiter Austausch auf Augenhöhe.